Meine erste Erfahrung mit Vollwertkost war ein himmlisches Roggengericht mit Honig und Nüssen. Doch einige Jahrzehnte später habe ich versucht, selbst zubereitetes Roggen-Ganzkorn zu essen und das ist mir überhaupt nicht bekommen.

Ebenso unverfälscht wie seine Inhaltsstoffe sein mögen, ebenso schwer ist Roggen zuzubereiten und verdaulich zu machen.


Zubereitung:

Roggen soll in der 2,5-fachen Menge Wasser zum Einweichen aufgestellt und dann innerhalb von 10 Stunden gekocht werde.
Also, wenn man ihn spät abends ansetzt, muss man ihn spätestens um 8 h 30 morgens kräftig aufkochen und dann bei kleinster Flamme und dicht verschlossenem Deckel bis 10 h gar kochen (mind. 1,5 h).
Dann wird der Roggen bei geschlossenem Deckel weitere 3 h quellen gelassen, so dass das gesamte Wasser aufgesogen ist und man pünktlich um 13 h verzehrfertiges Getreide hat. Erst danach wird gewürzt.


Mir ist der Roggen nach dieser Zubereitungsweise immer noch zu schwer verdaulich.

Ich empfehle daher, ihn vor dem Einweichen anzurösten und dann beim Kochen etwas Essig hinzuzufügen. Durch Essig gewinnt der Roggen auch geschmacklich.


Außerdem sollte man ihn möglichst nur als Beilage zu anderen gehaltvollen Lebensmitteln verwenden. - Zu diesem Zweck kann man eine größere Menge mit der beschriebenen Prozedur vorbereiten.

Natürlich kann man ihn in Aufläufen, Omelettes etc. verarbeiten oder man gibt den Roggen portionsweise mit gerösteten Nüssen, Sesam zu kurzgegartem Gemüse oder Pfannengerichten.

So bekommt er Jedem gut.



Quellenangabe


Arbeitskreis für Ernährungsforschung e.V.: Die Zubereitung von Getreide; 3. Aufl. Bad Liebenzell, 1982.