Die Mischkultur wird insbesondere zur besseren Schädlings- und Krankheits-Abwehr praktiziert. Z.B. wird auch innerhalb der Fruchtfolgen durch Anbau von Zwiebeln oder Lauch mit Möhre durch Pflanzenabwehrstoffe wechselseitig der auf eine Art gerichtete Schädlingsdruck abgefangen. Salat vertreibt den Rettich, Radies, Kohlrabi befallenden Erdfloh. Sellerie und Lauch weisen den Kohlweißling ab und Kohl verhütet Sellerierost. Senf vertreibt Schnecken.
Aber auch zur gegenseitigen Förderung der Pflanzen und damit zur Erwirtschaftung von mehr Erträgen und Ernterückständen eignet sich Mischkultur. Durch den Saponin-Gehalt der Wurzeln fördert Spinat die Bodengare. Spätkohl profitiert von in den Wurzeln der Frühkartoffel-Vorfrucht enthaltenen Stoffen. Auch Un- und Beikräuter scheiden Stoffe aus, die Kulturpflanzen fördern. So werden auf einem sehr armen Boden durch standortgerechte Beikräuter-Einsaat zu Getreide Durchlüftung, Humifizierung und Stoffumsatz angeregt. Auch die Nährstoff-erschließende Funktion der Beikräuter (tiefwurzelnde Arten wie Löwenzahn, Gänsedistel, Klette) kann über Kompostierung oder Flächenmulch vor der Blütenbildung nutzbar gemacht werden.
Es gibt aber auch sich gegenseitig abstoßende Pflanzen. Apfel und Pfirsich stoßen eigene Artgenossen ab. Bei Buschbohnen kann man wachstumshemmende Wurzelausscheidungen durch Mischkultur mit Kohl sublimieren.
Unverträglich sind folgende Pflanzengemeinschaften außerhalb der schon durch die Gemüse-Fruchtfolge berücksichtigten Gesichtspunkte:
- Kohl und Leguminosen zusammen mit Zwiebeln und Lauch
- Sellerie zusammen mit Salat
- Lauch zusammen mit Petersilie
- Kartoffeln zusammen mit Sonnenblumen
- Erbsen und Gurken zusammen mit Kartoffeln
- Rote Beete zusammen mit Bohnen
Monokulturen führen zu einer Anreicherung von Mykotoxinen im Boden.
Im Beispielbetrieb werden Rettich nach Poree gegen die Rettich-Schwärze, Kohl alle 8 Jahre, Zwiebeln alle 5 Jahre angebaut. Die einzelnen Parzellen werden mit uneinheitlichen Kulturen, also sowohl Stark- als auch Schwachzehrern belegt, an welche dann entsprechende Fruchtfolgen inklusive dazugehöriger Gründüngung und Bodenbearbeitung anknüpfen. Als Gegenpol zu diesen reinen Gemüse-Kartoffel - Fruchtfolgen wird zum größeren Teil W-Roggen als Gründüngung eingeschaltet.
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