Die in Deutschland häufig zu sehenden Hybridpappeln (Populus x canadensis) sind als Kreuzung aus der europäischen Populus nigra und der nordamerikanischen P. deltoides hervorgegangen.

Sie wurden zur Holzgewinnung früher in mehreren Klonen massenhaft angepflanzt. - Heute ist das Holz dieser Bestände kaum noch vermarktungsfähig.




Rheinufer zwischen Sinzig und Bad Breisig. © STH, 2.4.2009.


Auf Grund des Elternanteils der Schwarzpappel (Populus nigra) besitzen solche Pappel-Hybriden eine große Ähnlichkeit mit dieser, und schon die beiden reinen Arten unterscheiden sich in ihren äußeren Merkmalen nicht sehr deutlich.

Während bei Schwarzpappeln die Beastung eher aufstrebend wächst und eine lockere hohe Krone bildet, verzweigt sich Populus deltoides mit sparrig abstehenden Ästen.



Rheinufer zwischen Sinzig und Bad Breisig. © STH, 2.4.2009.


Pappeln sind ebenso wie Weiden zweihäusig. Die männlichen Bäume der Schwarzpappel treiben Blütenkätzchen mit dunkelroten Staubbeuteln. Die des amerikanischen Elternteils sind zwar heller, doch kann dieses Merkmal in den Kreuzungen ja überdeckt worden sein.

Auch die Knospenschuppen bilden kein Unterscheidungsmerkmal.






Ahraue bei Sinzig. © STH, 20.5.2009.


Pappeln im belaubten Zustand:

Die Blätter der Schwarzpappel sind eher rautenförmig, während sie bei der amerikanischen Art, der Baumwollpappel, durch eine stärker abgeflachte Basis eher ein Dreieck bilden. Bei dieser Art sind die Blattränder fein behaart.




Rheinufer bei Sinzig. © STH, 20.5.2009.


In einschlägigen floristischen Werken ist davon die Rede, dass die angepflanzten Hybriden auch zur Bastardierung der im Rheinland nicht sehr häufigen echten Schwarzpappeln geführt hätten. Diese werden daher gar nicht mehr als Populus nigra anerkannt.

Das würde also auch für die im untersten Foto abgebildeten alten Bäume unweit der Ahr-Mündung gelten, deren knorrige Stämme und rautenförmigen Blätter sie als Schwarzpappeln ausweisen.


Echte Schwarzpappeln wären dann nur noch die vegetativ vermehrten Pyramiden-Pappeln (Populus nigra italica), die vorder- und mittelasiatischen Wuchstypen entstammen.


Bei Hegi, "Flora von Mitteleuropa" wird das Indigenat der Schwarzpappel in Mitteleuropa angezweifelt; sie sei bestenfalls in die Stromtäler Süddeutschlands eingewandert.


Dasselbe gilt in noch stärkerem Maße für die Silberpappel (Populus alba).

Nur die  Zitterpappel (Populus tremula)  ist in Mittel- und Nordeuropa autochthon einheimisch, weil sie sich wie die Birken-Arten schon seit der frühesten Nacheiszeit ausbreiten konnte.

Übrigens kann man die  Graupappel (Populus canescens)  für eine Naturhybride zwischen Populus tremula und Populus alba halten. Ihr Laub und ihre Stammrinde nehmen eine Zwischenstellung zwischen diesen beiden Arten ein.



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