Feldflur bei Kruft. © STH, 29.5.2010.


Viele landwirtschaftlich genutzte Flächen wurden zu Raps-Fluren, nachdem die Samen der Rapspflanze (Brassica napus) durch Züchtung nicht nur für technische Öle, sondern auch für den menschlichen Verzehr zugänglich gemacht werden konnten. Die ursprünglichen Formen der Rapspflanze - die sogenannten Rübsen (Brassica rapa [= campestris]) - lieferten Lampenöl.

Raps soll aus einer Kreuzung dieser Rübsen mit dem Gemüsekohl (Brassica oleracea) entstanden sein. Die Gattung Brassica ist somit eine der am stärksten durch Züchtung manipulierten Arten überhaupt. Unglücklicherweise sind inzwischen auch gentechnisch veränderte Raps-Formen nach Deutschland gelangt, die sich nicht nur durch Selbstausbreitung ansiedeln können, sondern durch Einkreuzung auch das Kohlgemüse und andere Brassicaceen zu verändern vermögen.
Außerdem würde gentechnisch veränderter Raps als wichtige Trachtpflanze die Bienenhaltung gefährden.


Die Pflanzen im Vordergrund sind jedoch keine Brassica-Hybriden wie ich ursprünglich angenommen hatte ...




Feldflur bei Kruft. © STH, 29.5.2010.


Von einer Grundrosette mit gelappten Blättern ist bei dieser Pflanze am Wegrand nichts zu sehen. Die ganz spitz zulaufenden, großen, aber nicht stängelumfassenden Blätter sind auch deshalb für Raps untypisch, weil ihnen der Wachsüberzug der eingekreuzten Kohlpflanze fehlt.

Aber es handelt sich auch nicht um eine Art der Barbarakräuter (Barbarea), wie ich aus unerfindlichen Gründen geglaubt hatte.


Allerdings ist diese Crucifere wegen ihrer geradezu invasiven Ausbreitungsfähigkeit charakteristisch für das Neuwieder Becken geworden.

Erst durch Vergleich mit einem Exemplar im Botanischen Garten ist es mir endlich gelungen, die unten abgebildete Art zu identifizieren. - Es dürfte sich um Bunias orientalis handeln, die ursprünglich aus dem östlichen Europa und Mittelasien stammte, mittlerweile aber fast in ganz Europa naturalisiert ist.

Am Rhein sind noch weitere hohe, gelbblühende Kreuzblütler verbreitet, die eine oberflächliche Ähnlichkeit mit dieser Art haben:
der Schwarze Senf (Brassica nigra),
der Ackersenf (Sinapis arvensis),
das Barbenkraut (Barbarea vulgaris).



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