Breisiger Wald. © STH, 5.10.2010.
Im Herbst war dieser Pilz sehr häufig
zu sehen (- andere Pilze findet man hier leider selten).
Die Pilze sehen eigentlich sehr lecker aus, die Frage ist also - giftig
oder ungiftig!
Zunächst kann man erkennen, dass es ein Lamellenpilz ist, und auch die trichterartige Form ist ein ziemlich eindeutiges Merkmal: eine große Pilz-Gattung wird wohl wegen ihres Wuchses Trichterling (Clitocybe) genannt. Allerdings bilden auch eine Reihe von Arten aus anderen Gattungen trichterartige Hutformen, deren Hüte sind aber dicker und Trichter scheinen sie eher sekundär zu bilden.
Unter den Trichterlingen fand ich nach mühseliger Suche eine Art, deren Beschreibung mit der abgebildeten übereinstimmt, - und die ein Giftpilz ist! Der Blättertrichterling (Clitocybe phyllophila) hat am Rande gewellte Hüte mit herablaufenden Lamellen. Und vor allem, sein Standort stimmt mit dem der abgebildeten Pilze überein, - die namengebende Blätterstreu von Laubbäumen.
Beim Wälzen meiner Pilzbücher
wurde mir klar, wie gefährlich Pilzsammeln wirklich ist!
1. Unter den Trichterlingen sind die meisten Arten ungenießbar,
und genauso viele Arten, wie man essen kann, sind sogar giftig. Ein
ähnliches Bild bietet sich bei den anderen großen
Pilz-Gattungen, in denen ähnlich aussehende Arten vorkommen:
2. Unter den Fälblingen (Hebeloma) sind alle
ungenießbar und einige giftig.
3. Unter den zahlreichen Milchlingen (Lactarius) sind die
meisten ungenießbar und einige giftig.
4. Unter den zahlreichen Täublingen (Russula), von denen
viele wegen ihrer bunten Hüte auffallen, gibt es viele
Speisepilze, aber auch eine ganze Reihe Ungenießbare und
Giftpilze. Unter den rothütigen Täublingen befinden sich
Giftpilze, aber noch mehr Speisepilze.
5. Unter den echten Ritterlingen (Tricholoma) gibt es
ebensoviele Giftpilze und Ungenießbare wie Speisepilze.
Zum Schluss dann aber noch die gute Nachricht: Fast alle einheimischen Giftpilze sind Lamellenpilze, unter den Röhren- und Löcherpilzen gibt es nur wenige Giftpilze (Ausnahmen: Satanspilz, Teufels-, Gallenröhrling), und selbst die Niederen Pilze sind eher ungenießbar als giftig (Ausnahmen: Frühjahrslorchel, einige Becherlinge).