Andernach-Namedy. © STH, 19.4.2011.
Unweit der B 9 in Form eines Tausendfüßlers bei Namedy gedeiht diese Stachelbeere (Ribes uva-crispa).
Unter den als Fruchtsträucher kultivierten Ribes-Arten soll uva-crispa am höchsten ins Gebirge und am weitesten nach Skandinavien vordringen.
Sie scheint häufig auf Felsböden vorzukommen.
Verbreitung der Wildformen des Ribes-Beerenobstes:
Ribes rubrum kommt wild nur im westlichen Mitteleuropa vor, besonders im Auenwald. Ribes nigra soll dagegen aus NO-Europa und Eurasien (Tiefland) herstammen bzw. dort ihren Verbreitungsschwerpunkt haben; hierzulande ist sie zumeist aus Gärten verwildert und auf die tiefen Lagen beschränkt.
Daher fehlen die Rote und Schwarze Johannisbeere im Rheinischen Schiefergebirge, während die Stachelbeere und Ribes alpinum hier sogar einen Verbreitungsschwerpunkt haben.
Andernach-Namedy. © STH, 19.4.2011.
Die Stachelbeere ist im Vergleich zu den anderen Ribes-Fruchtarten schwachwüchsiger und hat auch nur sehr dünne Äste.
Sie unterscheidet sich von diesen durch ihre oft mehrteiligen Stacheln, die sich aus Deckblättern entwickelt haben. Sie hat rundlich eingekerbte, drei- bis fünflappige Laubblätter.
Andernach-Namedy. © STH, 19.4.2011.
Was man hier als rötliche Blüten ausmacht, sind in Wirklichkeit die zurückgebogenen Kelchzipfel, während die weißlich gefärbten Kronblätter kaum zu erkennen sind.
Der ziemlich stark vergrößerte Fruchtansatz führt zu der Vermutung, dass es sich bei diesem Exemplar auch um einen Gartenflüchtling handeln könnte.
Der Fruchtansatz verdeutlicht, dass die Samenbildung unterständig erfolgt.
Die Qualitäten der großfrüchtigen Zuchtformen, die früher den harten Kern rheinischer Obsttorten ausmachten, sind fast vollständig vergessen ...