Bad Breisig. © STH, 23.4.2008.
Im Vergleich zur Wildkirsche, die sich am Rand oder in Lücken von Waldgesellschaften ansiedelt, ist die verwandte Schlehe (Prunus spinosa) stärker an offene Standorte und unerschlossene Böden angepasst.
Der Schlehdorn gilt als Rohbodenbesiedler und flachwurzelnder Wurzelkriechpionier (durch Schößingsbildung).
Er kommt an Waldrändern und steinigen offenen Abhängen vor und ist sehr lichtliebend; er kann auch an trockenen Böschungen gepflanzt werden.
Andererseits ist die Schlehe nicht für alle Böden geeignet und bevorzugt basische Bodenverhältnisse, Humus, Lehm und Nährstoffe.
Schlehen sind typisch für die Vegetation Mitteleuropas und eine Charakterart der europäischen Waldmantel-Gesellschaft 'Prunetalia spinosae'.
In Norddeutschland und am Niederrhein ist sie allerdings seltener oder fehlt stellenweise.
Bad Breisig. © STH, 23.4.2008.
Wie bei der Wildkirsche (Prunus avium) erscheint auch beim Schlehdorn ein dichter Blütenflor schon vor dem Laub. Die Blüten bieten die erste Bienenweide (Nektar).
Auffällig ist die Schlehe durch eine sehr dichte, dornige Verzweigung, andererseits durch ihre dünnen Zweige. Sie besitzt ein konkurrenzstarkes Wurzelsystem und ist extrem ausschlagskräftig.
Das sorgt für einen dickichtartigen Wuchs und für undurchdringliche Schutzpflanzungen; gleichzeitig wird der Schwarzdorn damit zu einem wichtigen Vogelschutz- und -nährgehölz.
Schlehen sind aber langsamwüchsig. Sie sollen ein Lebensalter von 60 Jahren erreichen.
Der Schlehdorn oder Schwarzdorn ist ein Pioniergehölz für den öffentlichen Raum, aber nicht für klimatische Extremgebiete.
Er kann zur Bodenbefestigung besonders am Hang eingesetzt werden und zur Verjüngung auch auf den Stock gesetzt werden.
Er gilt als rauchhart, aber nicht salztolerant; andererseits scheint er sich auch auf Küstendünen anzusiedeln.