Eine Wetter-Theorie aus dritter Hand

Crash-Kurs Meteorologie


Nicht genug, dass die von mir auf Grund der immer extremeren Witterungsverhältnisse intensiv abgehörten Wetternachrichten der öffentlichen Sender permanent unpräzise und irrelevante Aussagen machen und eigentlich immer daneben liegen. Aus Anlass der Flutkatastrophe im Juli 2021 in Westeuropa behaupteten Meteorologen auch noch, exakte Vorhersagen geliefert zu haben; diese lassen sich nur leider nirgendwo auffinden.

Möglicherweise lagen die technischen Informationen tatsächlich vor. Im Internet werden die geografischen Informationssysteme zu den Wetterdaten auch für längere Zeit gespeichert. Aber es mangelte offensichtlich an der richtigen Interpretation und an der rechtzeitigen Weitergabe dieser Interpretation an die Betroffenen.


Ebensowenig überzeugend waren die nachträglichen Erklärungen für die Geschehnisse. Die Meteorologen in Deutschland, die die Öffentlichkeit informieren sollen, sind entweder nicht in der Lage, diese Information zu liefern, oder sie sind nicht bereit, die breite Öffentlichkeit an ihrer Weisheit teilhaben zu lassen.
Möglicherweise verbinden sich sogar irrige Vorstellungen mit dem Hang, sich mit sehr vielen Worten über diese Vorstellungen auszulassen, wie gerade die unzähligen Scheininformationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigen, die geradezu einer Desinformationskampagne gleichkommen.

Was not tut, ist also zunächst einmal eine allgemein zugängliche Wetter-Theorie, die man sich selbst mit der allergrößten Mühe nur bruchstückhaft zusammenstellen kann.


Die Meteorologie und die mit ihr verzahnte atmosphärische Klimatologie behandeln allerdings sehr komplexe Prozesse, die es nur schwer möglich machen, mit ihnen eine Wetterprognose und Unwetterwarnung zu begründen.

Die Wetterkunde kann allerdings auf pauschalisierende Modelle zonaler Druck- und Frontensysteme zurückgreifen, obwohl die tatsächlichen Wetterkarten allenthalben und wild durcheinander Hochs und Tiefs zeigen, die eine zonale und frontale Ordnung gänzlich vermissen lassen.


Wetternachrichten konnten sich bisher auf bekannte Großwetterlagen berufen, die nach der vorherrschenden Luftströmung benannt wurden, also West-, Ost-, Nord- oder Südlage, aber auch feiner differenzierte Wetterlagen. Diese Luftströmungen werden von komplementär rotierenden Hoch- und Tiefdruck-Systemen angetrieben.
Die häufigsten Großwetterlagen in Mitteleuropa waren [Wiedersich 2003]:
- Westlage (26 %) mit dem Tief zwischen Island und Norwegen und dem Hoch zwischen Azoren und Portugal;
- Nordlage (17 %) mit dem Tief über der Ostsee und dem Hoch vor den Britischen Inseln;
- ebensohäufig (17 %) ist die Wetterlage 'Hoch über Mitteleuropa' eingefasst von Tiefs über den Meeresgebieten und im Norden von einer Bogenwelle des Polar-Jetstreams.


Großwetterlagen werden also durch benachbarte dominante Hoch- und Tiefdruck-Systeme geprägt, die Westlage durch ein Tief im Norden und ein Hoch im Süden. Wenn wie in den letzten Jahren stark ausgeprägte stationäre Rossby-Wellen des Polar-Jets, in welchen sich Hochdruck- und Tiefdrucksysteme abwechseln, das Wetter bestimmen, muss das zur Folge haben, dass meridionale Lufströmungen (in Nord-Süd-Richtung) größere Bedeutung erhalten.


Wetterbeobachtungen hatten ihre Grundlage in Erfahrungswerten insbesondere auf Grundlage von Barographenkurven [Wiedersich 2003]. Unter den Bedingungen eines extremen Klimawandels fehlen aber die Referenzereignisse, oder es ergeben sich Luftmassen-Konstellationen, die mit dem Barographen gar nicht mehr erfassbar sind.

Die durch automatisierte Messungen auch in großer Höhe und durch Weltraumsatelliten erfassten Datenmengen sind dagegen möglicherweise zu groß, um sie richtig interpretieren zu können. Ohnehin beruhen die Wetternachrichten wahrscheinlich auch schon auf automatisierten Meldungen.

Allerdings besteht die Möglichkeit, dass diese Daten und die praktische Erfahrung des Klimawandels nicht mit der allgemeinen Theorie übereinstimmen, die vornehmlich unter den Bedingungen des dynamischen Westwindgürtels erarbeitet wurde.
Die Dynamik dieses Westwindgürtels könnte bei einer deutlichen Klimaerwärmung aufhören zu existieren. Klimamodelle und Analyseprogramme müssten verändert werden.


Es wimmelt im Internet von Wetter-Webseiten, die unter Vorgabe irgendeiner amtlichen Wetterkarte des Deutschen Wetterdienstes völliges Unverständnis dokumentieren oder Desinformation betreiben.

Leider sind eben die Wetterdaten dieses 'DWD' im Internet völlig unzugänglich. Die in seiner profanen Wetterprognose erscheinenden Sonnen- und Wolken-Icons innerhalb der Grenzen Deutschlands oder sogar nur einzelner Regionen ganz ohne Darstellung der meteorologischen Großwetterlage sind eine totale Fehlleistung. Damit wird die Öffentlichkeit jeder Information beraubt.


Den Wettervorhersagen in den Nachrichtensendungen kann man erfahrungsgemäß schon seit Jahren keinen Glauben mehr schenken, warum sollte man das dann bei ihren Unwettervorhersagen tun?


Weder die im Internet veröffentlichten Analysen noch die verfügbare Theorie der Meteorologie konnten eine plausible Erklärung zu der Frage geben: Wie kam es im Sommer 2021 dazu, dass sich ständig Regen-Tiefs bildeten, wo eigentlich Sonnen-Hochs zu erwarten waren?


Die Informationen der französischen Wetterdienste sind viel präziser und plausibler. Von besonders großem Wert sind die bei www.meteociel.fr veröffentlichten Wetterkarten-Archive, die über einen Zeitraum von fast 200 Jahren jeden Tag zu mehreren Uhrzeiten in verschiedenen meteorologischen Karten rekonstruieren.




Luftdrucksysteme