Wegen ihrer Durchwurzelung werden lebende Gründecken besonders bei der Überwinterung vorzuziehen sein. Die Wurzelmasse bindet Mineralisationsprodukte und ermöglicht Lebendverbauung. Auch organische Substanz wie Stroh und Stallmist wird durch lebende Gründecken viel effektiver in den Boden eingebaut. Bei dünnem Stallmistschleier (100 dt/ha), sobald die Gründecke schließt, wird sogar entweichendes Ammoniak aufgenommen. Auch Stroh (50 - 100 dt/ha) wird unter einer Gründecke ausgiebig und sparsam humifiziert, z.B. zerkleinertes Stroh durch Klee: durch den durch Wurzelsymbionten gebundenen Stickstoff kann die anfallende C-Masse mineralisiert werden, ohne dass es allerdings zu einer Humusvermehrung durch Stroh kommt.
Wichtig für die Gründüngung ist ein schneller Start des Wachstums, der nur durch ausreichende Nährstoffversorgung des Bodens und sorgfältige Bodenbearbeitung gewährleistet ist. Wegen langsamer Zersetzbarkeit ist die Grünmasse eher klein zu halten durch Sortenwahl, regelmäßigen Schnitt oder durch eine Mulchdecke.
Erwünscht sind große Blattoberflächen (Photosynthese), Etagenbau (Bodenbedeckung) und verholzende Stengel (Dauerhumus). Gute Gründüngungspflanzen haben eine höhere Wurzelproduktion als physiologischer Bedarf besteht. Die verschiedenen Wurzeln sollten alle Bodenschichten gleichmäßig und in kleinsten Abständen durchdringen. In Trockengebieten ist die Wasserkonkurrenz der Zwischenfrüchte zu berücksichtigen. Durch Stoppel-, Wurzelreste und Ernterückstände wird schon bis zu 50 % einer notwendigen Gründüngung bestritten.
Unbestritten ist die strukturverbessernde und tiefenlockernde, die Erosion mindernde und Unkraut regulierende Wirkung einer Gründüngung. Durch Bildung von Nährhumus, Verminderung der Auswaschung und Aufschluss von P und Spurenelementen bleibt der Nährstoffhaushalt des Bodens intakt, wobei aber nur durch Leguminosen-Anbau eine echte N-Anreicherung erzielt werden kann. Ein Problem bleibt die Anreicherung mit Dauerhumus, da bei nur kurzzeitigem Nährhumus-Angebot mikrobieller Abbau von Humus eingeleitet wird.
Auch zur Begrünung einer Pflugfurche eignet sich Gründüngung. Im Beispielbetrieb wird vernässtes Land und Neuland durch ein ganzjähriges Gründüngungsgemisch vorbereitet. Zur Transformation hohen organischen Düngeranfalls eignen sich Gräser. Zur Tiefenlockerung eignen sich Lupine, Luzerne, Rotklee. Durch mehrjährigen Kleegras-Anbau können auch Ausläufer-Unkräuter und Disteln bekämpft werden.
Man unterscheidet überwinternde Zwischenfrüchte, Herbstzwischenfrüchte, die besonders im intensiven Gemüsebau wegen rascher Verrottung, problemloser Einarbeitung und der Möglichkeit einer Winterfurche (bei schweren Böden) gebräuchlich sind (Stoppelfrüchte), und Untersaaten.
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