Durch bessere mechanische Durchsetzung und die Aufnahme des Harnes finden sich im Tieflaufstall höhere N-Gehalte (0,8 %) und eine beschleunigte Rotte. Rottevorgänge sind an das Vorkommen mesophiler (bis 45° C) und thermophiler (bis 65° C) Mikroorganismen geknüpft, die nach dem Abbau der leicht zersetzlichen Substanzen absterben. Daran schließt dann die bis einjährige Reifephase an und der Aufbau von Dauerhumus insbesondere durch Mistwürmer.
'Gebremster Mist' soll durch die Erzeugung von Hygienisierungswärme bei lockerer Schüttung innerhalb von 3 (im Sommer), 4 (Frühling und Herbst) und 5 - 6 Tagen (im Winter) Krankheitskeime und pflanzenschädliche Stoffe ausschließen. Durch weitere Schichtung erfolgt dann Abkühlung und Beendigung weiteren Nährhumus-Abbaus in einer gebremst aeroben Phase (Verdunstung eindämmen und Feuchtigkeit angleichen). Die Ausbringung von 75 - 150 dt/ha erfolgt schleierdünn unter flachem Einarbeiten (10 - 15 cm) in wärmeren Klimabereichen und auf leichten Böden im Frühjahr, in kühlem Klima im Oktober.
Frischmist schließlich vollzieht diese hygienisierenden Rotteprozesse bei schleierdünner Ausbringung über die Flächenkompostierung innerhalb von 2 - 3 Wochen (100 - 200 dt/ha). Der Gefahr von Fäulnis lässt sich durch nur sehr oberflächliches Einarbeiten, bzw. durch Lagerung in Walmen nicht höher als 50 - 80 cm begegnen.
Durch eine Mistbereitung mit Strohhäcksel als Einstreu wird möglichst viel Harn aufgesaugt und eine möglichst flache Einarbeitung ermöglicht.
Mistkompostierung ist ein technisches und organisatorisches Problem. Zur optimalen Durchlüftung sollte auch zur Anlage von Mieten ein Miststreuer verwendet werden. Mieten dienen der luftigen Lagerung und Ausreife eher erdiger Substrate für Komposterden und Bodenverbesserung. N-reiche organische Abfälle werden in Stapeln kompostiert, um Humusdünger für Starkzehrer zu erhalten. Zu weiterer Vererdung für Mistbeeterden usw. können Flachstapel angelegt werden.
Abwasserschlamm, Fäkalien in Trockenstreu, Stallmist, Laub und holzige Abfälle werden u.a. aus hygienischen Gründen im Heissgärverfahren (bis 70° C) kompostiert. Hierhin gehören auch Biogasanlagen, welche insbesondere in wärmeren Klimazonen rentabel Energie erzeugen und dazu einen keimfreien geruchlosen Faulschlamm, der höchste Düngereigenschaften besitzt.
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