Esskastanie_aktuellAusgabe 1.1.2007
--> Ausgabe 15.6.2006--> Ausgabe 1.3.2006
Kastanienhonig als MedizinEdelkastanien als TrachtpflanzenKastanien-RezepteNeues von der Amerikanischen Esskastanie
|
Ich wünsche allen ein gutes neues Jahr 2007 !
|
-> Informieren Sie sich über mein Buch "Die Esskastanien." !
|
Kastanienhonig als Medizin
Edelkastanien-Honig ist sehr wirksam gegen Reizhusten und Bronchitis infolge einer Erkältung oder Grippe-Infektion. Sein Aroma und die direkt verwertbare Form der von den Bienen vorverdauten Kohlenhydrate wirken sich nicht nur positiv auf den Rachen und die allgemeine Konstitution aus, Honig wirkt auch antiinfektiös und heilend. Schon von alters her ist die wundheilende Wirkung von Honig bekannt. Insofern kann Honig sogar die kaputtgehusteten Bronchien einer aggressiven Grippe-Infektion auskurieren. Wirksame Eigenschaften sind neben seiner hohen 'Osmolarität', die in seiner Gegenwart Feuchtigkeit als mikrobielle Lebensgrundlage reduziert, auch sein Gehalt an Enzymen des Bienen-Stoffwechsels. Unter diesen Enzymen gibt es auch solche, die das antiseptisch wirkende Wasserstoffperoxid produzieren. [ --> 1) ] Seine antiseptische Wirkung kann noch erhöht werden durch einen Gehalt an Blütenpollen, die bei den australischen Myrtaceen Melaleuca und Leptospermum (-> Maduka-Honig) besonders aktiv sein sollen. [ --> 1) ] Auch Kastanienhonig ist reich an Blütenpollen. Über die Wirkung der Castanea sativa - Pollen ist mir aber bislang noch nichts bekannt. Es ist auch fraglich, ob diese antibiotischen Stoffe gegen Viren-Stämme helfen, die Grippe und Erkältungen hervorrufen. Doch Honig wirkt auch normalisierend auf die körperlichen Abwehrreaktionen wie Entzündungen und erhöhte Temperatur. [ --> 1) ] Und wie kein anderes Mittel soll Honig die Aktivierung bestimmter wundheilender Zellen, der Fibroblasten, erreichen. [ --> 1) ] Honig (und anderer Zucker) soll allgemein eine schleimverdünnende Wirkung haben. Während aber die Darreichungen mit Zuckersirup und Bonbons den Körper möglicherweise durch ein Überangebot an schwer abbaubarem Industriezucker schwächen, wurden die Zucker im Honig schon durch die Bienen in Fruchtzucker und Traubenzucker umgewandelt, die direkt vom menschlichen Stoffwechsel verbraucht werden können. --> 1) H. Feldmeier in: Naturwiss. Rundschau 2004, S. 696 Hustensirup Um die medizinische Wirkung des Kastanienhonigs zu verstärken, kann man durch Kombination mit einem Kräuterabsud einen Hustensirup herstellen, den man Teelöffel-weise mehrmals täglich, vor dem Schlafengehen und bei Hustenreiz langsam den Rachen herablaufen lässt. Der Sirup wird zu etwa gleichen Teilen aus Kastanienhonig und einer Tee-Abkochung aus hustenwirksamen Kräutern gemischt - also etwa ein halbes Glas Honig auf ein Viertel Liter starken Tee. Ich empfehle die überall erhältlichen Küchenkräuter Thymian und Fenchel: Je 2 EL Thymian und zerstoßene
Fenchelkörner in etwa 250 ccm Wasser zum Sieden bringen und
bei abgestellter Herdplatte ziehen lassen. Ein solcher Hustensaft ist zum Mindesten ein guter Notbehelf, wenn man ausgerechnet am Freitag mittag krank wird, und er hält eine Saison lang.
|
Edelkastanien als Trachtpflanzen
|
Kastanien-Rezepte
|
Neues von der Amerikanischen EsskastanieNachdem die riesigen Kastanienwälder in den amerikanischen Appalachen fast völlig durch den asiatischen Rindenkrebs vernichtet wurden, hat die TACF (The American Chestnut Foundation) in den letzten Jahren die Öffentlichkeit in den USA stärker aktivieren können und nun überall im Verbreitungsgebiet der Esskastanie (Castanea dentata) Zweigstellen erhalten, die oft von örtlichen Universitäten betreut werden. Ihre Aktivitäten zielen darauf ab, das spärliche
noch existierende Genmaterial zu erhalten und durch Enkreuzung
ostasiatischer Arten widerstandsfähiger gegenüber dem
Rindenkrebs zu machen. In den östlichen USA vollzieht sich also ein bisher nicht dagewesenes Freilandexperiment: die planvolle Umkreuzung (Hybridisierung) einer durch einen Pathogen vom Aussterben bedrohten Pflanzenart. Die "Flora of North America" schreibt: "As part of the effort to introduce blight-resistant strains of the American chestnut, breeding programs have produced hybrids of Castanea dentata in various combinations with exotic species of chestnut. These hybrids are often extremely difficult to identify because they may derive from as many as three parents in complicated backcrosses." Um im nächsten Jahr ein paar Nüsse kontrollierter Herkunft zu ernten, wird die Bestäubung 15 - 20 m hoher Solitäre selbst an entlegenen Orten mit amerikanischer Unbekümmertheit und einem aufwändigem Maschinenpark durchgeführt. Jeder reproduktionsfähige Baum, der entdeckt wird, erhält als Bereicherung des Genmaterials der Amerikanischen Kastanie und als Ausgangspunkt einer neuen Zuchtlinie Publizität - zum Beispiel, indem ihm ein Name gegeben wird. Auch an der südlichsten Verbreitungsgrenze von Castanea dentata werden ausgewachsene überlebende Bäume gefunden. Die jetzt im Internet zugängliche "Flora of North America" [-> eFloras.org ] gibt als natürliches Verbreitungsgebiet von C. dentata ja nicht nur das ganze nordwestliche Georgia an, sondern auch große Teile Alabamas und Mississippis. Auch Sargents "Manual of the Trees of North America", das schon am Anfang des 20.Jh.s veröffentlicht wurde, erwähnte Vorkommen in einigen südlichen Counties, so etwa auch im Okaloosa County im äußersten Westen des 'Florida panhandle'. Auf der Homepage des "Chattanooga Chestnut Tree Project", das das Genmaterial der südlichen Appalachen und des Cumberland Plateaus betreut, ist von C. dentata - Herkünften im Attala County im zentralen Mississippi die Rede, die die südwestliche Verbreitungsgrenze der Art markieren. Ein anderes wichtiges Herkunftsgebiet des Chatanooga Projekts sind die Lookout Mts. im nordwestlichsten Zipfel von Georgia.
|
Copyright © Stephan Hahn, 31.12.2006
Code-Korrektur 7.1.2007
All Rights reserved.