Der Fall New Orleans  -  Anatomie einer Umweltkatastrophe

Chronologie der Ereignisse

Küstenschutz und Katastrophenhilfe

Politischer und gesellschaftlicher Hintergrund

Naturwissenschaftlicher Hintergrund


Vor der Katastrophe


Sturm- und Flutschäden


Die humanitäre Katastrophe

Rettungseinsatz

Die Fluchtpunkte

- Superdome

- Convention Center

- Jefferson Parish

Gesetzlosigkeit


"Hurricane Rita"



Die humanitäre Katastrophe


Rettungseinsatz

Unmittelbar nach dem Durchzug des Hurrikan waren weder die Nationalgarde noch die Katastrophenschutz-Organisation des Sicherheitsministeriums ('Homeland Security Secretary') präsent.

Tatkräftiger Einsatz freiwilliger Bootsbesitzer im Auftrag des 'Department of Wildlife and Fisheries' von Louisiana scheint die einzige Hilfe für die Flutopfer gewesen zu sein.

Viele mussten sich auf die Dachböden und zuletzt auf die Dächer flüchten, wo manche tagelang auf Hilfe warteten.

Allerdings war im Rahmen einer Hurrikan-Übung des Vorjahres die Möglichkeit in Betracht gezogen worden, Such- und Rettungsaktionen durch das Fischerei-Ministerium zu organisieren. [--> John McQuaid, The Times-Picayune, 3.9.2005]

Auch die Küstenwache soll eine Flotille hunderter privater Boote organisiert und eingesetzt haben und etwa 4000 Flutopfer gerettet haben.


Die freiwilligen Helfer waren enorm gefordert: Beispielsweise sollen in der St. Bernard Parish 10000 Menschen mit Hilfe 200 kleiner Boote gerettet worden sein. Als Basis der Einsätze dienten hier die Raffinerie von Chalmette und ein Mississippidampfer.

Die Abgeordnete Nita Hutter beklagt am 2.9.2005 auf der Website dieser Gemeinde, wo so gut wie jedes Gebäude überflutet war, dass sie keinen Kontakt mit den Bundesbehörden und der Außenwelt hätten, dass keine medizinische Versorgung und keine Nahrungsmittel für etwa 6000 notdürftig untergebrachte Menschen vorhanden seien.

Das östliche Mississippi-Delta war vorübergehend amphibisch geworden, selbst erhöhte Orte, die nicht überflutet waren, waren von Wasser umgeben und von der Außenwelt abgeschnitten.


Die nachträgliche vollständige Evakuierung der Flutopfer wurde natürlich dadurch erschwert, dass die Stadt fast unzugänglich war: die Brücken über den Lake Pontchartrain und die sich anschließende Küstenstraße nach Osten waren beispielsweise unpassierbar. Auch war die große Masse der Flutopfer mit Bussen kaum zu bewältigen.

Anfang September gibt es im ganzen Küstengebiet und selbst in Jackson, der zentral gelegenen Hauptstadt des Staates Mississippi, kein Benzin mehr.

Auch für die kleinen Boote im Rettungseinsatz bedeutet der Benzinmangel ein Problem.


Mit Beginn des neuen Monats war Katastrophen-Stimmung aufgekommen. Man rechnete mit Tausenden von Toten, weil keine organisierten Hilfskräfte eintrafen und weil keine ausreichenden Hilfsvorbereitungen getroffen worden waren.




Copyright © 8.11.2005 St. Th. Hahn.
All Rights reserved.


Info



Next Step